Das Wort „Ama“ heißt übersetzt soviel wie „Meermensch“ und beschreibt japanische Frauen, die am Meeresgrund nach Muscheln tauchen. Seit mehr als 2000 Jahren gibt es diesen Beruf, der in Japan und auch in Korea traditionell fast ausschließlich von Frauen ausgeübt wird. Sie tauchen bis zu 30 Meter tief – nur mit der Kraft ihrer Lungen – nach Schaltentieren, Muscheln und Fischen – als ganz besondere Delikatesse gilt die Riesenmuschel Abalone (auch „Seeohr“ genannt), die überall in Asien hohe Preise erzielt. Ein harter und gefährlicher Beruf, der kaum Nachwuchs hervorbringt – viele der Fischerinnen sind weit über 60.
Die Fotografin Nina Poppe (geb. 1979) widmete den „Ama-san“ nun ein leises, fast zärtliches Porträt. Mit allergrößtem Respekt näherte sie sich den Frauen und dokumentierte ihr Leben sowohl auf dem Meer als auch an Land. Dafür reiste Poppe 2010 zweimal nach Japan und blieb jeweils mehrere Wochen auf der Insel Ise-Shima. Nina Poppe studierte von 1999-2003 Fotografie an der Utrecht „School of Arts“ und von 2005-2011 an der „Academy of Media Art“ in Köln, sie arbeitet weiterhin auch als Kuratorin.
Die Buchveröffentlichung „AMA“ erscheint im Kehrer Verlag, Auflage 800 Stück, 88 Seiten als Hardcover und mit japanischer Bindung.
All images © Nina Poppe