Das ‚Wien Museum‘ zeigt die erste Ausstellung zur ‚Wiener Werkbundsiedlung‘, die im Sommer 1932 – vor genau 80 Jahren – in Lainz eröffnet wurde und acht Wochen lang besichtigt werden konnte. Mehr als 100.000 Besucherinnen und Besucher kamen zur „größten Bauausstellung Europas“, die als Manifest des Neuen Wohnens gedacht war: Sie sollte zeigen, wie ein besseres Leben aus dem Geist der Moderne aussehen könnte.
Initiator und Namensgeber der Werkbundsiedlung war der 1912 nach deutschem Vorbild gegründete ‚Österreichische Werkbund‘. Sein Ziel war es, zeitgemäße Gestaltung in der Warenproduktion durchzusetzen, was durch das Zusammenspiel von Architektur, Kunsthandwerk und Industrie erreicht werden sollte.
Die ‚Wiener Werkbundsiedlung‘ war – wie die ‚Stuttgarter Weißenhofsiedlung‘ von 1927 – eine internationale Bauausstellung, an der auch Architekten aus Frankreich (André Lurçat), Deuschland (Hugo Häring), den Niederlanden (Gerrit Rietveld) und den USA (Richard Neutra) beteiligt waren. Die überwiegende Mehrzahl stammte jedoch aus Österreich, die Werkbundsiedlung präsentierte modernes Wohnen aus Wiener Perspektive.
Blick auf die Häuser 17 bis 24 von Karl Augustinus Bieber / Otto Niedermoser, Walter Loos, Eugen Wachberger und Clemens Holzmeister; links im Bild das Kaffeehaus, 1932
Foto: Martin Gerlach jun.
© Wien Museum
Reihenhäuser von André Lurçat, 1932
Foto: Martin Gerlach jun.
© Wien Museum
Schlafzimmer in Haus 45 von Jacques Groag, 1932
Foto: Julius Scherb
© Wien Museum
Die Werkbundsiedlung am Eröffnungstag, 4. Juni 1932
Foto: Albert Hilscher
© Österreichische Nationalbibliothek, Bildarchiv und Grafiksammlung
Blick auf die Werkbundsiedlung von Süden, im Hintergrund der Rote Berg, 1932
Foto: Martin Gerlach jun.
© Wien Museum
Werkbundsiedlung Wien 1932 – Ein Manifest des neuen Wohnens
Wien Museum Karlsplatz, 1040 Wien
6. September 2012 bis 13. Januar 2013
Dienstag bis Sonntag und Feiertag, 10 bis 18 Uhr
Weitere Informationen: wienmuseum.at