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Month: Januar, 2015

Dreipfuhlsiedlung

by ju

Angelehnt an die Avantgarde der 20er Jahre erstreckt sich das etwa sieben Hektar große Siedlungsareal „Am Dreipfuhl“ über drei Straßenzüge am Rande Berlin Dahlems.

Im Jahre 1956-57 wurden in direkter Nähe des gleichnamigen Parks insgesamt 42 Bungalows im Auftrag des „Head Quarters Berlin Command“ geplant und gebaut. Das Gebiet gehörte ab 1947 zum Amerikanischen Sektor von Berlin und die Siedlung diente bis in die 90er Jahre als Unterbringung für hochrangige US-Offiziere und deren Familien.

Als charakteristisch gilt die offene Bebauung, es gibt weder Zäune noch individuell gestaltete Vorgärten. Die ebenerdigen und pastellfarbenen Flachbauten im Bungalowstil und ihre Garagenanbauten erinnern in ihrer Anordnung an den Stil amerikanischer Vorstädte. Auf eine Trennung von privaten und öffentlichen Flächen wurde gänzlich verzichtet sowie auf Durchlässigkeit und Offenheit besonderen Wert gelegt.

Seit 1990 steht dir komplette Siedlung als Ensemble unter Denkmalschutz, ihr Zustand und ihre Einheitlichkeit gelten als einzigartig in Berlin.

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Weitere Informationen zur Siedlung „Am Dreipfuhl“ gibt es hier als PDF

All images © YYST

Kurbad Königstein by Otto Herbert Hajek

by ju

Geplant und gebaut durch die Architekte Ineborg und Rudolf Geier aus Stuttgart (Geier + Geier, Freie Architekten Gbr, tätig seit 1963) erstreckt sich das am 12. Juni 1972 eröffnete Sichtbetonbauwerk prominent am Königsteiner Stadtrand. Besonders auffällig ist die prägnante Farbgestaltung in Kombination mit konstruktiver Formensprache durch den Maler, Graphiker und Bildhauer Otto Herbert Hajek (* 27. Juni 1927 in Kaltenbach, Tschechoslowakei; † 29. April 2005 in Stuttgart).

Die Formsprache des asymmetrischen Baus trägt deutliche Anleihen von spätem Brutalismus und Funktionalismus, durch die auffällige Farbgestaltung in Blau und Orange setzt sich das Objekt wie ein Fremdkörper auf den Hang unterhalb des ehemaligen Höhenbaches. Auch in dieser Arbeit setzt sich Hajek mit einem seiner Hauptthemen, der Architektur im Stadtraum, auseinander. Die geometrische Farbgestaltung zeigt einen sehr eigenen, zeittypischen Charakter der 70er Jahre.

Der Baukörper ist streng horizontal gegliedert und erweitert sich mit drei unterschiedlich großen Terassen nach Westen. Die Schwimmhalle ist mit großen Panoramafenstern rundherum verglast und verbindet den Innen- und Außenbereich großzügig. Die Farbgestaltung setzt sich im Inneren in der Wand-, Decken und Bodengestaltung fort. Die Decke ist komplett verspiegelt über alle Schwimmbahnen.

Ein ähnliches Bauwerk ist in Deutschland nur in Stuttgart zu finden: das nur wenig später errichtete Mineralbad Leuze (1979-83) ist ebenfalls eine Zusammenarbeit der Architekten Geier + Geier und Otto Herbert Hajek.

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Informationen aus „Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Kulturdenkmäler in Hessen – Hochtaunuskreis“. Erschienen 2014 im Theiss Verlag.

Weitere Informationen zum Kurbad Königstein unter www.kurbad-koenigstein.de

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50 Jahre Richard Neutra Siedlung Mörfelden-Walldorf

by ju

Der meistgelesene Beitrag im Jahre 2014 war der über die Richard Neutra Siedlung in Mörfelden-Walldorf (zum Artikel). Die Gartenstadt mit ingesamt 42 Häusern feierte 2014 ihr 50jähriges Bestehen. Aus diesem Grund entstand der folgende Videobeitrag von Raderschad-Ziegler: